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Wenge / Neues Viertel

Im Neuen Viertel auf der Wenge hatte ab den 1920er Jahren die Bebauung mit Siedlungshäusern Einzug gehalten. Bedingt durch den Straßenbahnanschluss und die wachsende Industrie im Ort, gesellten sich auch neue Einwohner hinzu. Die ältesten Häuser kann man im Bereich zwischen Schillerstraße und Wielandweg sehen. Die ersten Bewohner verfügten über Gärten und konnten darin Gemüse anbauen und Kleintiere züchten. Schon lange, bevor hier Häuser standen, gab es das Gewand Frauenkirche. Daran erinnert heute noch der gleichlautende Straßenname im Neuen Viertel.

Zeppelinstraße im Neuen Viertel

Mit der Zeit entstand eine Siedlung mit eigenständigem Leben. Es gab eine gute Infrastruktur mit einem Supermarkt, Geschäften, Sparkasse und Postamt. Nur für Behördengänge und größere Einkäufe mussten die Bewohner in den Ortskern oder gar nach Reutlingen oder ins nahe Pfullingen ausweichen. Bis in die Neunzigerjahre hielt sich dieser Zustand. Doch nichts davon blieb zurück. Eine Bäckerfiliale übernahm zuletzt die Geschäftsräume eines Zeitschriftenladens und schloss nach einigen Jahren ebenfalls wieder. An der Ecke Zeppelinstraße / Hauffstraße besteht allerdings noch eine traditionelle Feierabendkneipe.

Kneipe und ehemaliges Postamt

Schon früher gab es den „Wenge-Bus“, eine Eninger Besonderheit. Von und nach Reutlingen fährt im unregelmäßigen Wechsel immer ein Bus von und zu den Siedlungen Scherbental und Wenge. Immerhin fahren heute zwei Buslinien von hier in die Stadt und in den Ortskern. Die Bushaltestelle befindet sich an der Wengenstraße bei den Sportplätzen des TSV Eningen. Die Gemeindeverwaltung möchte jedoch die Sportplätze verlegen und das Grundstück überbauen. Ein solcher Eingriff würde eine Verdichtung des Wohnviertels bedeuten und somit auch die Lebensqualität mindern. Darüber hinaus würden besonders für die junge Generation weitere Freizeitmöglichkeiten wegfallen.

Panoramastraße

Gegenüber vom Sportgelände gibt es einen Parkplatz, am parallel verlaufenden Betzenriedweg einen weiteren. Hier steht die HAP-Grieshaber-Halle, die Eninger Festhalle für Veranstaltungen und Ereigniss jeglicher Art. Ihr Name erinnert an den großen Holzschnittkünstler, der in einem selbstgebauten Haus an der Achalm wohnte.

HAP-Grieshaber-Halle

Auf der Wenge lebt es sich recht ruhig. Viele Menschen, die hier einst ins eigene Heim zogen, sind inzwischen gestorben, und junge Familien folgten nach. Auch sie schätzen das Gefühl, in einer gewachsenen Siedlung mit angenehmer Atmosphäre zu leben. Bei Spaziergängen auf dem Schönen Weg Richtung Reutlingen oder entlang der Achalm kann man sich entspannen und die gute Aussicht genießen. Die Wengenstraße ist schon seit Jahren wie die gesamte Siedlung als Tempo-30-Zone ausgewiesen. Sie führt auf dem letzten Abschnitt über den Schradinbuckel zum Südbahnhof nach Reutlingen.

Auf der Eiferthöhe

Hier zweigen die Schubertstraße und Lortzingstraße ab, ein erst nach dem Krieg bebauter Bereich. Zwischen diesen Straßen führt ein Alleenweg zur Eiferthöhe, die nach dem Eninger Pfarrer Max Eifert benannt ist, weil diese ihm gehörte. Die Allee ist mit Parkbänken gesäumt. Von hier kann man einen Blick auf die Stadt Reutlingen, den Georgenberg, die Achalm und auf der anderen Seite nach Eningen genießen. Es gibt auch einen Kinderspielplatz. Eine Infotafel weist auf den bekannten Eninger Pfarrer hin und verrät historische Details.

Die Wenge von der Achalm gesehen

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